Unter Leitung von Pastor Franz Josef Biesel wurde 1985 die Laurentiuskapelle in Hülzweiler renoviert sowie das Kreuz aus dem ersten Weltkrieg erneuert.

Überaus groß war die Zahl der Gläubigen, die sich am Festtag Mariä Himmelfahrt in Hülzweiler an der Prozession zu Ehren der Gottesmutter und des heiligen Laurentius beteiligten, die von der Pfarrkirche zur historischen Laurentiuskapelle führte. Betend und singend zogen die Teilnehmer mit den Fahnenabordnungen mehrerer Ortsvereine - darunter die katholische Jugend, die Pfad- finderschaft‚ die Feuerwehr, das Rote Kreuz und die Hubertusschützen - durch die Laurentius- und Schwarzenholzer Straße zur Kapelle, wo schon viele andere insbesondere ältere Mitbürger, die Prozession erwarteten. Im Mittelpunkt der Feier auf dem Vorplatz der Laurentiuskapelle stand die Einsegnugn eines von dem Hülzweiler Bildhauer H. Rech neugeschaffenen Kapellenkreuzes, das vor fast siebzig Jahren - im Kriegsjahr 1916 - von den Hülzweiler Bürgern und dem damaligen Pastor Wies als Notkreuz zur größeren Ehre Gottes errichtet worden war und nun - als Abschluß der Restaurierungsarbeiten — wieder seinen Platz vor der Kapelle fand. "Unsere Laurentiuskapelle ist zu einer Perle in unserem Ort und unserer Gemeinde geworden", sagte Pastor Franz-Josef Biesel in seiner Ansprache. Das Ziel der stilvollen Er- neuerung des Heiligtums sei erreicht, sagte er, der be- sonders herzlich der Zivilgemeinde mit Bürgermeister Georg Fleck, dem Gemeinde- und Ortsrat, Minister a.D. Alfred Wilhelm, dem füheren Beigeordneten Rainer Stürmer und Ortsvorsteher Viktor Becker "für die tatkräftige Unterstützung bei der Durchführung der Restaurierung" dankte. In dem Brunnen dürfe man ein Sinnbild des Lebens erblicken. "Mein Wunsch wäre es, daß die Gemeinde auch wieder das heilkräftige Wasser der Laurentiusquelle auffinden möge", sagte Pastor Biesel wenige Tage vor seinem Abschied aus der Pfarrei. "Ich werde mich mit euch allen freuen, wenn die ursprüngliche Quelle hier wieder sprudelt", sagte der Seelsorger. Das Kreuz an der Vorderwand der Kapelle , das nun wieder eingesegnet werden könnte, sei "in höster Not errichtet" worden. Heute beweise dieses Kreuz, daß der Mensch Kreuz und Gott brauche.

Kreuz Laurentiuskapelle Hülzweiler

Pastor Biesel empfahl die Laurentiuskapelle und die Verehrung des Schutzpatrons den Hülzweiler Pfarrangehörigen als "ein Zeichen des Zusammenstehens im Glauben". Mit dem Marienlied "Wunderschön, Prächtige" und dem Wunsch des scheidenden Seelsorgers: "Bleibet fest und treu im Glauben1"‚ klang die Feier aus, zu der auch viele Gläubige aus den umliegenden Pfarreien nach Hülzweiler gekommen waren, das mit dieser Prozession zur Gnadenstätte an eine jahrhundertealte Tradition angeknüpft hat.

 

 Saarbrücker Zeitung: 19.08.1985:

Hülzweiler: Neueinweihung Laurentiuskapelle 1985